Im Oktober 2013 habe ich die Ausbildung von Franziskus übernommen. Er steht – bei seinem Besitzer – Wilhelm Holkenbrink auf der http://hengststation-holkenbrink.de/ und wird regelmäßig zum Training zu mir gefahren.

Unser „Franz“ ist ein bedeutendes Dressurpferd mit außergewöhnlicher Ausstrahlung. Und das weiß er auch:-) Er ist schon ein kleiner Macho, aber im besten Sinne. Da er als Deckhengst sehr gefragt ist, bringt er ein entsprechendes Hengstverhalten mit. Gerne präsentiert er sich vor Publikum. Vom Charakter her ist er lieb und anhänglich. In seinem Exterieur ist er das Modell „bergauf und geschlossen“, er verfügt über schwungvolle Bewegungen mit besonders ausdrucksstarker Trabmechanik.

Neben der dressurmäßigen Ausbildung macht Franziskus vor allem die Cavalettiarbeit – kombiniert mit kleinen Sprüngen – viel Freude und genauso das Galoppieren auf der Rennbahn.

2014 war er siegreich in Dressurpferdeprüfungen der Klasse M und Finalteilnehmer bei der Weltmeisterschaft der sechsjährigen Dressurpferde in Verden. Siebenjährig sammelte er Erfahrung in der schweren Klasse und siegte in seiner ersten Intermediare I in Münster. Im Laufe der Saison 2016 wurde Franziskus auf dem Viereck immer konstanter, sicherer, konzentrierter und gereifter. Er steigerte sich kontinuierlich und qualifizierte sich in Münster für das Finale des Nürnberger Burgpokals. In der Frankfurter Festhalle zeigte er in den drei Finalprüfungen mit ausdrucksstarken Höhepunkten seine ganze Qualität und war immer voll bei mir. Als zweiter Sieger war das der krönende Abschluss unserer Saison in der kleinen Tour.

2017 sammelte Franziskus erste Erfahrungen im Grand Prix-Bereich. Für das Finale des Louisdor-Preises in Frankfurt qualifizierte er sich in Wiesbaden. In Steinhagen gewann er seinen ersten Grand Prix und Grand Prix Special und wir wurden Westfalenmeister.

Seinen ersten internationalen Start absolvierte Franziskus in München und gewann sowohl den Grand Prix als auch die Grand Prix-Kür. Bei starker Konkurrenz wurde er im Finale des Louisdor-Preises Dritter. Das war ein wahrlich gelungener Einstieg in den Grand Prix-Sport!

2018 musste sich Franz mit den „Großen“ messen. Bei der Deutschen Meisterschaft in Balve wurden wir in den Perspektivkader berufen. In Münster vor dem Schloss gewann er die Grand Prix-Kür. Franz beendete die Saison mit einem tollen zweiten Platz in der Grand Prix-Kür in Frankfurt.

2019 feierte wir weitere Siege in Grand Prix-Küren, unter anderem in Wiesbaden und Münster, die Nominierung in den Olympiakader Dressur am 23.12.2019 war ein schönes Weihnachtsgeschenk!

2020 folgten weitere Siege im Grand Prix und Grand Prix Special. Der Saisonhöhepunkt war die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften in Balve, in der Kür verpassten wir nur knapp die Bronzemedaille.

2021 fielen leider wegen Corona und meiner Verletzung viele Turniere aus und wir konnten erst im Herbst wieder Fahrt aufnehmen: In Schenefeld gewann Franz den Grand Prix und den Grand Prix Special und bei der Weltcup-Kür in Herning (DEK) wurden wir Siebte.

2022 starteten Franziskus und ich voll durch! Bei den Deutsche Meisterschaften in Balve gewannen wir die Bronze-Medaille in der Kür und wurden für das Nationenpreis-Team in Aachen nominiert. Das war sowohl meine erste Medaille in der Dressur als auch die erste Nominierung für den Nationenpreis in Aachen. In Aachen wurden wir dann mit dem Team Zweite und für die Weltmeisterschaft in Herning (DEK) nominiert. Die Vorbereitungszeit bei Familie Schwiebert und das Abenteuer Herning war eine wunderschöne, intensive Dressurzeit. Franz, Carmen und ich haben sie total genossen. Im Grand Prix konnten Franz und ich zeigen, was in uns steckt: Personal Best! Mit der Mannschafts-Bronze-Medaille in der Dressur ging ein weiterer Traum in Erfüllung.

Zum Abschluss der grünen Saison gewannen wir „zu Hause“ in Münster vor dem wunderschönen Schloss den Grand Prix und die Grand Prix Kür mit einer weiteren persönlichen Bestleistung!

In der darauffolgenden Weltcup-Saison zeigte sich Franz in einer tollen Verfassung und ich habe mich tierisch auf das Weltcup Finale im Omaha gefreut. Leider fühlte er sich im Grand Prix nicht so gut an wie immer. Wir sind frühzeitig nach Hause gereist, konnten aber nicht herausfinden, woran es lag. Nach einer Pause habe ich ihn wieder antrainiert und in Balve ging er richtig gut, in der Kür holten wir erneut Bronze. Doch in Aachen war er nach dem Abreiten lahm. Er kam direkt in den  CT und die Tierärzte stellten einen Haarriss fest. Franz wurde operiert, hatte nun eine lange Pause und wir konnten ihn in Ruhe wieder antrainieren. Ich freue mich, dass ich mit ihm 2024 im Olympiakader bin!

Der #TanzmitFranz geht weiter!